05.05.2025
[Pressemitteilung] Inklusive Vielfalt im Blick: Großformatige Porträts in der Oldenburger Innenstadt
Teilnehmerin Mareike Steinbach neben ihrem „Inside Out“-Foto // Nika Kramer für
GWO e.V. @nikakramer @wfbm_oldenburg
Der Gemeinnützige Werkstätten Oldenburg e.V. setzt internationales Fotoprojekt „Inside Out“ mit 52 Teilnehmenden in der Heiligengeiststraße um.
(Oldenburg) Zum Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Beeinträchtigung am 5. Mai 2025 hat der Gemeinnützige Werkstätten Oldenburg e.V. (GWO e.V.) gemeinsam mit der international tätigen Fotografin Nika Kramer eine besondere Open-Air-Ausstellung in der Oldenburger Innenstadt realisiert. Im Rahmen des weltweiten Fotoprojekts „Inside Out“ wurden 52 großformatige Schwarzweißporträts von Menschen mit Beeinträchtigung angefertigt, die beim GWO e.V. arbeiten. Die Bilder wurden auf 14 Bannern an Bauzäunen in der Heiligengeiststraße installiert. Die Ausstellung ist Teil der Oldenburger Inklusionswochen 2025 und wird mindestens bis zum 30. Juni 2025 öffentlich zu sehen sein.
Individuelle Gesichter – gemeinsame Botschaft
Die Porträts zeigen die Teilnehmenden so, wie sie sich selbst darstellen möchten: direkt, authentisch und ohne Inszenierung. Ziel des Projekts ist es, Menschen mit Beeinträchtigung sichtbar zu machen und den Teilnehmenden eine Plattform zu bieten, um auf die notwendige Teilhabe aller Menschen in der Gesellschaft aufmerksam zu machen. Das Projekt zeigt nicht nur die Vielfalt und Individualität der Teilnehmenden, sondern dokumentiert auch ihre Herausforderungen im Alltag sowie ihre Wünsche und Forderungen an eine inklusive Gesellschaft. Neben den Porträts wurden die Teilnehmenden in Einzelinterviews nach ihrer Meinung zu den Themen „Inklusion“ und „Barrierefreiheit“ gefragt. Erste Statements sind auf der Website des GWO e.V. zu finden, die auch über den QR-Code am Ausstellungsort abgerufen werden kann. Der GWO e.V. will mit dieser Aktion zur Sensibilisierung beitragen und den gesellschaftlichen Dialog über Inklusion und Barrierefreiheit stärken. Vorstand Gerhard Wessels verdeutlicht: „Wir sind stolz, dass wir dieses großartige Projekt von dem Gemeinnützige Werkstätten Oldenburg e.V. umsetzen konnten. Das Projekt ist ein weiterer Schritt in die Mitte der Gesellschaft. Es fördert den Austausch über die notwendige Teilhabe von Menschen mit Beeinträchtigung ungemein und zwar mit den Menschen und nicht über sie."
Ein internationales Projekt mit lokalem Fokus
Das „Inside Out“-Projekt wurde 2011 vom französischen Künstler JR ins Leben gerufen und hat weltweit über 500.000 Menschen in mehr als 150 Ländern mobilisiert. Mit der Oldenburger Aktion setzt der Gemeinnützige Werkstätten Oldenburg e.V. diesen internationalen Impuls in einem lokalen Kontext um – in Zusammenarbeit mit der renommierten Fotografin Nika Kramer, bekannt für ihre Arbeit im Bereich der Hip-Hop-, Tanz- und Street-Art-Fotografie sowie ihre sozialen Projekte.
Ehrliches Interesse und viel Unterstützung durch verschiedene Akteure
Finanziell unterstützt wurde das Projekt durch die Stiftung Teilhabe, die sich bereits seit 10 Jahren für Inklusion und Teilhabe von Menschen mit Beeinträchtigung in Oldenburg einsetzt sowie durch Sponsoring der Banner durch den Fotodienstleister Cewe Stiftung & Co. KGaA. Auch das Innenstadtmanagement der Stadt Oldenburg begrüßt die Aktion ausdrücklich und hat den GWO e.V. bei der Suche nach einem passenden Ausstellungsort unterstützt. Innenstadtmanager Steffen Trawinski: „Wir unterstützen das Fotoprojekt und die Intention dahinter sehr gerne. Dieses Projekt ist ein tolles Zeichen für gelebte Inklusion im Herzen der Stadt. Gerade in einer Zeit, in der viele Menschen durch die Stadtgärten unterwegs sind, schafft es Sichtbarkeit und lädt zum Innehalten ein.“
Die Stiftung Teilhabe berührt das Projekt in doppelter Hinsicht – inhaltlich aber auch persönlich, berichtet Martin Grapentin, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Teilhabe: „Wir möchten uns an dieser Stelle bei unserer verstorbenen Vorstandskollegin Frau Gaby Schneider-Schelling und ihrer Familie bedanken. Auf ihren Wunsch hin wurden im Zuge ihrer Beerdigung Spenden für die Stiftung Teilhabe gesammelt, die es uns ermöglichen, dieses Projekt zu unterstützen. Wir sind dankbar für dieses wertvolle Engagement und die nachhaltige Unterstützung, die damit ermöglicht wurde."
Weitere Informationen
Mehr zur Ausstellung und zu den beteiligten Organisationen gibt es online unter:
Inklusionswoche Oldenburg
Filmvorführung & Gespräch: „Von komischen Vögeln“ am 26.04.2025
Im Rahmen der Inklusionswoche 2025 zeigt der Gemeinnützige Werkstätten Oldenburg e.V. den inklusiven Spielfilm „Von komischen Vögeln“ im Cine K Oldenburg. Die Idee zu dieser Tragikomödie hatte der in Oldenburg geborene und aufgewachsene Schauspieler und Regisseur Eike Weinreich. Seine Zivildienstzeit beim GWO e.V. prägte ihn sehr und legte den Grundstein für den Film. Über 60 Menschen mit Beeinträchtigung wirkten bei den Dreharbeiten als Schauspieler*innen, Drehhelfer*innen und Statist*innen mit.
Der Film „Von komischen Vögeln“ (2017) erzählt von dem Protagonisten Jockel, der nach einem gescheiterten Überfall zu Sozialstunden in einer Einrichtung für Menschen mit Behinderung verurteilt wird. Dort soll er einen Chor leiten, kann aber mit den Menschen nichts anfangen. Der dortige Leiter macht klar: Sollte er scheitern, wandert er in den Knast.
Im Anschluss an den Film gibt es Gelegenheit für ein Gespräch mit dem Regisseur und Drehbuchautor Eike Weinreich und Darsteller*innen vom GWO e.V., die 2017 bei den Dreharbeiten dabei waren.
Der Eintritt ist frei. Tickets sind verfügbar über die Website des Cine k Oldenburg: www.cine-k.de/


30.10.2024
Immenhuus: Süßer Erfolg für Bienenfreunde
Beim Immenhuus in Dötlingen summt es emsig. In diesem Jahr ist das besondere Projekt der Gemeinnützigen Werkstätten Oldenburg e.V. gestartet: eine eigene Imkerei. Mit viel Engagement und Sorgfalt kümmern sich die Beschäftigten und Mitarbeiter*innen um die Bienenstöcke und haben nun einen ersten süßen Erfolg zu verzeichnen: Der erste Honig wurde geerntet!
Dirk Orth begleitet das Projekt als Gruppenleitung und vermittelt sein Wissen rund um die Bienenhaltung. Unter seiner Anleitung lernen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer alles über das Leben der Bienen, die Pflege der Völker und die Honigernte. „Mit der Unterstützung eines lokalen Imkers haben wir uns Schritt für Schritt mit den Aufgaben der Imkerei beschäftigt und die Produktion aufgebaut. Im ersten Jahr konnten wir so bereits Honig ernten.“
Der erste Honig ist ein echtes Gemeinschaftswerk. Mit viel Sorgfalt haben die Beschäftigten die Waben entdeckelt und den Honig geschleudert. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Ein cremig-goldener Honig aus der Region Oldenburg mit einem unvergleichlichen Geschmack.
Diese Eigenschaften führten nach einem kreativen Prozess und der Unterstützung einiger Plattdeutsch-Expertinnen und Experten zu dem neuen Namen unter dem der Honig aus dem Immenhuus künftig erhältlich ist: Leckersnuten, in den Sorten Fröhjohrhonnig und Sommerhonnig ut´n Ollnborger Land.
Leider gibt es in diesem Jahr einen kleinen Wehrmutstropfen, für alle die nun den Honig aus dem Immenhuus erwerben möchten. Im ersten Jahr konnte die Gruppe noch keine größeren Mengen an Honig ernten: „Dieses Jahr war generell kein gutes Jahr für die Imkerei. Insbesondere das feuchte Wetter hat dafür gesorgt, dass wir nur eine kleine Tracht in unserer im Aufbau befindlichen Imkerei ernten konnten.“ erläutert Dirk Orth. Die Nachfrage konnte daher nicht immer bedient werden.
Gleichzeitig gibt es positive Nachrichten. Der Aufbau des Immenhuus schreitet schneller voran als geplant. Im kommenden Jahr kann bereits der Honig von etwa 35 Völkern geerntet werden. „Spätestens dann werden wir unseren Honig auch in größeren Mengen an den Verkaufsstellen wie dem KDW anbieten können“, ist sich Dirk Orth sicher. Damit dies gelingt arbeitet die Gruppe bereits an den Vorbereitungen für das kommende Bienenjahr.