Am 2. August stellt der Ausbildungsbereich „aqua“ (Ausbildung, Qualifizierung und Arbeit) der Gemeinnützigen Werkstätten Oldenburg e.V., den in einem Projekt entstandenen, 3,8 m großen Globus im Park der Gärten aus.
Diese Zusammenarbeit ist nicht neu. Bereits 2013 bauten die Auszubildenden zum/zur Metallfeinbearbeiter*in des Bereichs „aqua“ zwei Weingläser in XXL. Aus 680 Metern Metalldraht entstanden die überdimensionalen Trinkgefäße.
In diesem Jahr hat sich der Ausbilder Maik Ellberg etwas ganz Besonderes ausgedacht. Im Zeitraum von März bis Ende Juni entstand in den Hallen von „aqua“ der riesige Globus mit maßstabsgetreuen Kontinenten.
Diesmal wurden ca. 300m Stahlstangen verbaut. Das Gewicht beträgt etwa 300 kg.
„Aufgrund der Größe musste man sich ganz besonderen Herausforderungen stellen“, so Ellberg. Zunächst wurde ein Gestell gebaut, das den Globus an der Erdachse tragen sollte. Nach und nach wurden zunächst Äquator, dann weitere Breiten- und Längengrade zusammengeschweißt.
„Wir brauchten eine Vorrichtung, mit der wir die Erdkugel von allen Seiten bearbeiten können. Da kam schnell die Idee die Erdachse zu nutzen um die ganze Kugel zu drehen. So konnten selbst die Kontinente ohne ein weiteres Gerüst aufgeschweißt werden.“ sagt Ellberg.
Eine weitere Herausforderung war die Maßstabsgenauigkeit. Dort half eine Idee aus dem Kunsthandwerk. Karten der einzelnen Kontinente wurden aus Atlanten kopiert. Der Maßstab wurde übertragen und Raster wurden zunächst auf die Karten, dann auf Stahl gezeichnet. Frei Hand wurden dann die Kontinente nachgezeichnet, dann mit dem Plasmaschneider ausgeschnitten.
Die Kontinente mussten danach in Streifen geschnitten werden, um sie dann an die Erdkrümmung anzupassen.
Auch der Transport zum Ausstellungsort stellt eine Schwierigkeit dar. Aufgrund der Größe muss der Globus zunächst in vier Teile zerschnitten und darauf im Park der Gärten mittels eines Stecksystems wieder montiert werden.
Für Ellberg ist solch eine Projektarbeit etwas ganz Besonderes: „Die Auszubildenden haben die Möglichkeit über einen längeren Zeitraum an einer Sache zu arbeiten. Sie lernen bei Problemen nicht aufzugeben, sondern sich an einer anderen Herangehensweise zu versuchen. Am Ende haben sie etwas geschaffen, das sie einem breiten Publikum und auch sich selbst präsentieren können.“
Die Künstler sind jetzt im ersten Ausbildungsjahr zum Metallfeinbearbeiter oder zur Metallfeinbearbeiterin. Es handelt sich hierbei um eine dreijährige Ausbildung, die, im Auftrag der Agentur für Arbeit Oldenburg-Wilhelmshaven, in der Ausbildungswerkstatt, in der Berufsschule und in Betrieben stattfindet.